seit gestern ist es offiziell: Spice ist verboten! --falsch: JWH018 ist verboten. Das ist dieses künstliche THC. Und ein paar andere synthetische Stoffe wurden auch auf den Index des BTMG gesetzt. Und da diese Stoffe da drinn sind, da im Spice, isses eben jetzt Tabu. Und ein Aufschreih der Freude geht durch die Dealergemeinde! Nach Monaten der Dürre kommen jetzt wieder die Rauschfreunde aus der legalen in die illegale Welt zurück - der Staat und die Polizei haben auch wieder was zu tun. Familienväter saufen endlich wieder Schnaps! Und die Freunde des Hanf steigen um auf Drops. Na toll. Heile Welt, kranke Welt. Wer hat gewonnen? Die Bätzing? Die PsychoDeli's? Oder ging es hier letztlich eh nur ums Prinzip? Egal, es gibt immernoch BonBon's!
Ach ja die Bayern - ein lustiges kleines Biervölkchen pikiert sich gern an den kleinen Freuden des Lebens. Kein Wunder, dass so viele Menschen bei den norddeutschen "Preußen" sich über's Internet Ihre Kräutermischungen besorgen:
In der Online-Ausgabe der "Merkur" fand ich diesen Artikel, der mir in zweierlei Hinsicht doch sehr zu denken gibt. Also, da waren einmal zwei geschäftstüchtige Frauen, die sich dachten: "Machen wir mal das Spice so richtig populär, dann verdienen wir mehr!" - leider hatten diese beiden Süddeutschen vergessen, dass in den katholisch geprägten Bundesländern diese Art der Werbung evtl. Anstoß erregen könnte. So machten Sie auch den fatalen Fehler, die Kräutermischungen als Cannabis-Ersatz anzupreisen. Dieser öffentliche Aufruf zum Missbrauch führte letzlich dazu, dass die Kriminal Poliezi 120 Tütchen Spice beschlagnahmte - aber wohlgemerkt nur, weil diese Verkäuferinnen im örtlichen Fehrnsehen den Konsum der Kräutermischung beworben hatten und diese nicht ausschließlich zur Verräucherung in feuerfesten Gefäßen proklamiert hatten. Jetzt gibt mir das zu denken, weil:
1.) Warum haben diese Händlerinnen Spice als Modedroge (in Bayern!) beworben? 2.) Was will die Kriminal Polizei mit 360 Gramm Räucherwerk?
Das Tanzen ums Gesetz erinnert mich an das Märchen Peter und der Wolf, und das Spiel mit dem Verbotenen, ja vermeintlich den sogar gefährlichen "Drogen" - und gleichzeitig wirkt es so albern und absurd, wenn man die wahren gesellschaftlichen Probleme dieser Nation betrachtet (z.B. [mein Vorschlag fürs Unwort 2008] "Finanzkrise"). Sicherlich sollte man so etwas nicht verharmlosen oder befürworten - aber warum läuft vor jedem Blockbuster auf ProSiebenSat1 eine Vodka-Werbung zur besten Sendezeit? Ok, die alte Diskussion, nichts Neues was ich hier schreibe, nur: was sollen die Jugendlichen davon halten? Was für ein Bild der Gesellschaft wird mit solchen Maßnahmen geschaffen, wenn Kleinunternehmen zerstört werden und Gorbatschow geheiligt wird? Wenn der Staat ohne echte rechtliche Grundlade eingreift und Menschen kriminalisiert?
Lasst die Leute reden, die meisten wollen doch nur leben - auch in Bayern (oder nicht?)...
..verbietet die Welt und die Welt wird verdorben..
Sei ein Bisschen mehr Bowie und ein Bisschen weniger BKA sagt:
Djon Thujon
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